Übungskooperation mit der ÖBB im Monat März

Feuerwehr Feldkirchen und ÖBB trainieren den Ernstfall: Großangelegte Einsatzübungen im Bahnbereich
Feldkirchen – Um für Notfälle bestens gerüstet zu sein, führten die Feuerwehr Feldkirchen und die ÖBB auch in diesem Jahr umfangreiche Einsatzübungen durch. Neben den bewährten Szenarien – einem Gefahrstoffeinsatz am Kesselwagen und einer Evakuierungsübung am Personenzug – wurde erstmals ein Verkehrsunfall zwischen einem Zug und einem Pkw ins Training integriert. An den vier intensiven Übungseinheiten nahmen insgesamt 407 Einsatzkräfte aus 20 Feuerwehren der Bezirke Feldkirchen, St. Veit und Villach Land sowie das Rote Kreuz, der Samariterbund und die Exekutive teil.
Vor Beginn jeder Übung wurden alle Teilnehmer vom ÖBB-Sicherheitsbeauftragten über die Risiken im Gleisbereich und die geltenden Sicherheitsvorschriften informiert.
Gefahrstoffeinsatz am Kesselwagen – Ein Leck mit weitreichenden Folgen
Im Bahnhof Feldkirchen wurde ein realistisches Szenario eines Gefahrstoffaustritts aus einem Kesselwagen simuliert. Die Einsatzkräfte mussten unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) arbeiten, was eine enorme körperliche Belastung darstellt und eine präzise Koordination erfordert. Ein Schwerpunkt der Übung lag auf dem korrekten Aufbau und Betrieb einer Dekontaminationsstation, um die sichere Reinigung und das fachgerechte Entkleiden der CSA-Träger sicherzustellen.
Um die Gefahren zu minimieren, wurde ein umfassender Brandschutz eingerichtet und eine stabile Wasserversorgung aufgebaut. Da zwei der vier Übungen in den Abendstunden stattfanden, spielte auch die Ausleuchtung des Einsatzortes eine entscheidende Rolle, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten.
Evakuierungsübung am Personenzug – Rettung nach Kollision mit Pkw
Parallel dazu fand eine Evakuierungsübung in einer Triebwagengarnitur statt, die einen Unfall mit einem Pkw simulierte. Die Einsatzkräfte trainierten das Öffnen von Zugtüren und Fenstern mithilfe von Notfallmechanismen sowie die Rettung und Erstversorgung verletzter Personen. Besonders wichtig war dabei die reibungslose Zusammenarbeit von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten, Behörden, der ÖBB-Einsatzleitung und dem Notfallkoordinator (NOKO).
Um die Übung möglichst realistisch zu gestalten, übernahmen Mitglieder der Feuerwehrjugend aus Radweg, Sirnitz, Patergassen, Gnesau, Tiffen und St. Martin sowie die Jugend des Roten Kreuzes die Rolle der Verletzten – inklusive professioneller Schminksimulationen.
Verkehrsunfall am Bahnübergang – Herausforderung für alle Einsatzkräfte
Erstmals wurde ein Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Zug in das Übungsprogramm aufgenommen. Das Unfallfahrzeug wurde durch die Wucht der Kollision in eine Böschung geschleudert und kam seitlich zum Liegen. Die Rettung der Insassen erforderte den Einsatz von Hebekissen, Abstützsystemen und einer hydraulischen Bergeschere. Die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz war hierbei essenziell, um eine rasche und sichere Befreiung der Verletzten zu gewährleisten.
Da der Unfall im Gleisbereich stattfand, stand auch hier das sichere Arbeiten unter Einhaltung der Bahn-Sicherheitsvorschriften im Fokus.
Organisation und Zielsetzung
Zur optimalen Koordination der einzelnen Übungsabschnitte – Gefahrstoff, Dekontamination, Personenzug und Verkehrsunfall – wurde der Einsatzleitwagen Feldkirchen (ELW) integriert. Hier liefen alle Informationen zusammen, und es wurden die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Ziel der Übungen war es, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einsatzorganisationen zu optimieren und die Einsatzkräfte auf realistische Notfallszenarien im Bahnbereich vorzubereiten.
Erstmals waren Feuerwehrsanitäter im Einsatz bei ÖBB-Übung
Feuerwehrsanitäter (FSan) aus Feldkirchen, St. Veit an der Glan und Feistritz im Rosental stellten ihr Können unter Beweis. Drei Patienten mussten versorgt werden.
Zwei FSan kümmerten sich um ein eingeklemmtes Kind unter einem Pkw sowie die bewusstlose Fahrerin, wobei Hebekissen und hydraulisches Rettungsgerät zum Einsatz kamen. Gleichzeitig wurde ein bewusstloser CSA-Träger in der DEKO-Straße versorgt. Hier musste der FSan aus sicherer Entfernung erste Maßnahmen einleiten, bis der Patient die Dekontamination durchlaufen hatte.
Dank an Unterstützer und Beteiligte
Die Organisation der Übungen lag in den Händen von KDTSTV OBI Rasch Rudolf und seinem Team seitens der Feuerwehr Feldkirchen sowie ÖBB-Sicherheitsbeauftragtem Hannes Schoitsch und Triebfahrzeugführer Maurer Gerald.
Ein besonderer Dank gilt den unterstützenden Unternehmen, Elektro Jerabek, Holz Hofer und der Tischlerei Inform die ihr Firmengelände zur Verfügung stellten und den Firmen Balthasar Nusser GmbH und Auto-Stranig GmbH für die Bereitstellung der Unfallfahrzeuge.
An den beiden Samstagen kam zudem die Drohne der Feuerwehr Poitschach zum Einsatz, um den Übungsablauf aus der Vogelperspektive zu dokumentieren.
AFK Nusser würdigte bei der Abschlussbesprechung die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten, und erwähnte auch die Besuche von BFK Werner Puggl und LFKSTV Friedrich Monai, die der Übung einen Besuch abstatteten.
Durch dieses realitätsnahe Training konnten wertvolle Erkenntnisse für den Ernstfall gewonnen werden – ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit im Bahnverkehr und zum Schutz der Bevölkerung.
Text und Fotos: ÖA@BFK07









































